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16.03.2024

Jahreshauptversammlung

am Schießstand 

 

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Historie

Kapitel II

Erfolgreiche Entwicklung - Jähes Ende

 

 

Der geschichtliche Rückblick auf die Schießgruppe im Laaspher Schützenverein kann nicht abgeschlossen werden, ohne eine chronologisch gedrängte Wiedergabe der Ereignisse in den nun vergangenen bewegten fünf Jahrzehnten aufzuzeigen. Dass sie für die Schützen erfolgreichen waren, zeigt der Verlauf der Entwicklung. Oft konnten die Laaspher Schützen auch auf Bezirks- und höherer Ebene großartige Schießerfolge erzielen, die man als bewundernswert bezeichnen muss.

 

Die Mitglieder der Abteilung waren in den folgenden Jahren sehr rege und kamen zu manchen schönen Erfolgen. Am 15.09.1924 führte die Schießabteilung im Lahnbach ein Preisschießen auf 100 und 175 Meter durch. Im Jahre 1925 war der Zusammenschluss aller Wittgensteiner Schieß- und Schützenvereine zum " Verband der Schieß- und Schützenvereine des Kreises Wittgenstein " erfolgt. Dieser führte alljährlich ein Kreisverbandsschießen durch, an dem die besten Schützen der Wittgensteiner Vereine teilnahmen.

 

Auch die Laaspher Schützen traten diesem Verband bei und nahmen erstmals am 16.08.des Jahres an dem Kreisverbandschießen in Meckhausen mit den Schützen Manneschmidt, Vogt, Lack, Pränger und Rindfleisch teil. Bei dem Mannschaftsschießen schossen 6 Schützen je 5 Schuss auf die 12er Ringscheibe. Trotz der kurzen Zeit ihres Bestehens, konnte die Laaspher Mannschaft mit 276 Ringen den 2. Preis erringen. Auf 100 Meter wurde von Manneschmidt mit 180 Ringen der 1. Preis, von Vogt mit 174 Ringen der 2. Preis und von den Schützen Lack, Pränger und Rindfleisch weitere Einzelpreise errungen. Auf 175 Meter stehend erreichte Manneschmidt mit 64 Ringen den dritten und Lack mit 58 Ringen den vierten Preis. Auf die 100 Meter Festscheibe konnten Vogt und Rindfleisch noch den ersten und zweiten Preis erringen. Außerdem bekamen die Schützen Rindfleisch und Lack noch weitere Preise. Im gleichen Jahr holten beim Gauverbandsschießen Hessen und Nassau in Wetzlar, Zahnarzt Schmidt und Manneschmidt noch weitere Preise nach Hause.

 

Das Zimmerstutzenschießen wurde jetzt regelmäßig durchgeführt und auf dem Schießstand im Lahnbach wurde mit Scheibenbüchsen geschossen. Am 15.08.1926 wurde auf dem Laaspher Schießstand das 2. Kreisverbandsschießen des Kreises Wittgenstein abgehalten. An dem Schießen nahmen 5 Vereine mit 73 Schützen teil. Bereits 2 Jahre nach ihrer Gründung wurde die Laaspher Mannschaft mit 274 Ringen Kreissieger und erhielt den Verbandspokal. Auf 175 Meter freihändig erzielte Ernst Rindfleisch mit 66 Ringen den 1. Preis, Anton Vogt mit 63 Ringen den 3. Preis und Carl Manneschmidt mit 51 Ringen den 5. Preis. Ludwig Koch, Zahnarzt Schmidt und Bürgermeister Pränger erzielten weitere Ehrenpreise. Beim Einzelschießen auf 100 Meter Hauptscheibe konnten die Laaspher Schützen den 3.bis 7. Preis erringen und auf 100 Meter Festscheibe sogar die ersten acht Preise. Auf 100 Meter Punktscheibe waren ebenfalls noch drei Schützen erfolgreich. Auch auf 60 Meter laufenden Keiler stellten die Laaspher Schützen die ersten 4 Sieger.

 

Bei dem im Juni 1927 vom Schützenverein Edelweis in Saßmannshausen veranstalteten Preisschießen auf 100 und 175 Meter konnten die Laaspher Schützen zweimal den ersten Preis und den zweiten bis sechsten Preis erringen. An dem im August 1927 in Rinthe abgehaltenen Kreisverbandsschießen erreichte die Schießabteilung mit 258 Ringen den dritten Platz. Beim Einzelschießen wurden auf 175 Meter der zweite, vierte und drei weitere Preise, bei 100 Meter aufgelegt der vierte und auf 100 Meter Festscheibe noch zwei weitere Preise erzielt. Weiterhin beteiligten sich die Schützen Manneschmidt, Rindfleisch und Vogt an dem Verbandsschießen des Gauverbandes Hessen und Nassau, das vom 07. bis 09. August in Haiger stattfand. Die Laaspher Mannschaft erhielt außer mehreren Barpreisen zwei Ehrenpreise. Außerdem nahm Vogt mit Erfolg bei dem Bundesschießen in München teil. Am 16. Oktober 1927 veranstaltete die Schießabteilung bei dem Kartoffelbraten des Schützenvereines im Lahnbach ein Preis- und Scheibenschießen. An dem vom 15. bis 17. Juli 1928 in Laubach ( Oberhessen ) stattfindenden Verbandsschießen des Bezirksverbandes Hessen und Nassau nahmen die Schützen Manneschmidt, Rindfleisch und Vogt wiederum mit gutem Erfolg teil. Sie sicherten sich von 15 Vereinen das 4. Ehrendiplom und von 45 Schützen die 6. und 7. silberne Münze. Auf der Festscheibe 300 Meter erhielten Vogt und Rindfleisch je einen Ehrenpreis, während alle drei Schützen auf den sogenannten Meisterscheiben noch mehrere zum Teil hohe Geldpreise erhielten.

 

Auch bei dem 4. Kreisverbandsschießen am 19. August 1927 in Erndtebrück war die Laaspher Mannschaft erfolgreich. Mit 267 Ringen erreichte sie den 3. Platz. Auf 175 Meter Festscheibe holte Rindfleisch den 2., A. Reuter den 9. und Anton Vogt den 11. Preis. Bei 100 Meter Hauptscheibe schoss Vogt den 1. und Rindfleisch den 2. Preis. Weitere Preise konnten Manneschmidt und Reuter erringen. Auf 100 Meter Festscheibe erhielt Vogt den vierten, Rindfleisch den 9. und Manneschmidt den 14. Preis. Im Juli 1929 nahm die Schießabteilung an dem Bezirksschießen Hessen-Nassau in Neunkirchen teil. Hier hatte sie glänzende Erfolge aufzuweisen. Wie aus dem Zeitungsbericht vom 20.07.1929 hervorgeht, erzielte die Laaspher Mannschaft auf dem Verbandsschießen Baden, Mittelrhein und Pfalz in Gießen ganz hervorragende Ergebnisse. Die Schützen Vogt, Rindfleisch, Carl und Rudi Manneschmidt konnten aus Gießen 15 Ehren- bzw. Geldpreise mit nach Hause nehmen. Bei dem am 18. August in Berleburg-Gunsetal stattfindenden 5. Verbands-Preisschießen erreichte die Laaspher Mannschaft mit 254 Ringen den 2. Platz. Auf 175 Meter 20ger Ringscheibe ( 5 Schuss ) erreichte Rudi Manneschmidt den 2., Anton Vogt den 3., Ernst Rindfleisch den 5. und Carl Manneschmidt den 8. Preis. Bei 100 Meter Hauptscheibe erzielte Rindfleisch den 1., R. Manneschmidt den 5., C. Manneschmidt den 8. und Vogt den 15. Preis. Auch auf 100 Meter Meisterscheibe konnten noch drei Preise geschossen werden. Im Sommer 1929 wurde auf dem Schützenplatz ein Schießstand zum Scheibenschießen errichtet und entsprechend den polizeilichen Vorschriften ausgebaut. Dieser Schießstand wurde am 15.09.1929 mit einem Preisschießen und Kartoffelbraten bei guter Beteiligung eingeweiht. Es wurden 17 Preise ausgeschossen.

 

Das 6. Preisschießen des Verbandes der Schießvereine des Kreises Wittgenstein fand am 17. August 1930 in Saßmannshausen statt. Hier konnten die Schützen Vogt, Rindfleisch und Saßmannshausen dreimal den 2., einmal den 3. und noch zwei weitere Preise erringen. An dem Deutschen Bundesschießen in Köln nahmen die Schützen Rindfleisch und Vogt teil. Rindfleisch konnte auf die 300 Meter Festscheibe den 12. Preis schießen und erhielt dafür eine vom Schweizer Schützenverein Bern gestiftete goldene Uhr im Wert von 500 Mark. Vogt erhielt für sein gutes Ergebnis auf die 175-Meter Scheibe einen Geldpreis. Bei dem 7. Verbandschießen der Wittgensteiner Vereine am 09.08.1931 in Feudingen wurden einige Einzelpreise errungen. Der Laaspher Schützenverein führte im gleichen Jahre auf dem Schützenplatz in Laasphe ein Preisschießen durch. Unter der allgemeinen Arbeitslosigkeit, Anfang der 30ger Jahre, hatten auch die Schützenvereine zu leiden. Das Vereinsgeschehen und auch das Schießen wurden in den Hintergrund gedrängt. Durch die in den nachfolgenden Jahren veränderten politischen Verhältnisse fanden keine Kreisverbandsschießen mehr statt. Der von allen Schützen des Kreises Wittgenstein geschätzte "Verband der Schieß- und Schützenvereine des Kreises Wittgenstein" stellte seine Tätigkeit ein. (Erst im Jahre 1954 wurde der Schützenkreis Wittgenstein wieder gegründet).

 

Auch im Laaspher Schützenverein stagnierte der Schießbetrieb, zumal auch in den folgenden Jahren ein zugelassener Schießstand fehlte. Dennoch beteiligten sich die Mitglieder der Schießgruppe regelmäßig und mit gutem Erfolg an Wettkämpfen der Nachbarvereine. So konnte trotz der widrigen Umstände die Schießabteilung erhalten bleiben. Am 21. August 1932 führte der Laaspher Schützenverein auf dem ausgebauten Schießstand ein Scheibenschießen bei guter Beteiligung durch. Dieser Schießstand wie auch der Stand im Lahnbach genügten ab 1934 den polizeilichen Anforderungen nicht mehr und der Schießbetrieb musste eingestellt werden. In den folgenden Jahren wurden lediglich das Preisschießen auf dem Schützenplatz und das Opferschießen für das Winterhilfswerk durchgeführt. Im Sommer 1935 fand nochmals auf dem Schießstand in Feudingen ein Kleinkaliber-Schießsportwettkampf statt. Die Laaspher Mannschaft konnte mit 332 Ringen den 3. Platz und im Einzel den 3. Platz erringen.

 

In den Jahren 1937/38 wurde im Kalteborn ein neuer Schießstand für die Laaspher Vereine gebaut und für den Schießsport zugelassen. Vom Jahre 1938 an wurde als Auftakt zum Laaspher Schützenfest alljährlich der Scheibenmeister (Scheibenkönig)ausgeschossen. Der Laaspher Schützenverein trat am 01.01.1937 in den Deutschen Schützenverband im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen ein. Das Vorstandsmitglied, Oberleutnant Julius Baumann wurde zum Schießwart gewählt. In der Generalversammlung am 07.01.1939 wurde die noch bestehende Schießgruppe erneut bestätigt. Unter Leitung von Julius Baumann wurden zwei Schießgruppen aufgestellt.

 

Als Auftakt zum 90-jährigen Laaspher Schützenfest im Juli 1939 wurde vom Schützenverein ein Gruppenschießen aller schießsporttreibenden Laaspher Vereine und Formationen durchgeführt. Die aus den Schützen Rindfleisch, Buschhaus und Schneider bestehende Schießgruppe des Schützenvereins konnte von acht Formationen den 1. Preis erringen. Ebenso erhielten die Mitglieder der Schießgruppe die ersten Einzelpreise. Nachdem im Juni 1939 die Vereinsmeister ausgeschossen waren, wurden im Juli Kämpfe um die Meisterschaft im Unterkreis Wittgenstein ausgetragen. Die Laaspher 1. Mannschaft mit Schneider, Vogt, Rindfleisch und Buschhaus wurde mit 495 Ringen Meister des Unterkreises Wittgenstein. Rindfleisch kam als Einzelschütze mit 139 Ringen auf den 3. Platz. Im August 1939 wurde auf dem Schießstand im Kalteborn ein Großkaliberschießen abgehalten. Die Beteiligung am Schießsport nahm zu. Der Laaspher Verein konnte im Jahre 1940 zu der Unterkreismeisterschaft bereits 2 Schützenmannschaften, 1 Altersmannschaft und 2 Jugendmannschaften melden. Die Laaspher 1. Mannschaft wurde mit 534 Ringen Meister des Unterkreises Wittgenstein. Die Jungmannschaft erreichte mit 418 Ringen den Meistertitel in der Jungschützenklasse. Ludwig Koch wurde mit 150 Ringen Einzelmeister in der Altschützenklasse. Weiterhin wurden unsere 2. Mannschaft mit 471 Ringen und die Altersmannschaft mit 447 Ringen Einzelmeister in ihrer Klasse Die 2. Jungschützenmannschaft erreichte den 2. Platz. Die 1. Mannschaft und der Altersschütze Koch nahmen an der Kriegs- und Gaumeisterschaft in Hamm teil. An der Unterkreismeisterschaft 1941 nahmen vom Laaspher Verein die 1. Mannschaft mit den Schützen Wickel, Schneider, Rothenpieler und Baumann teil, die mit 538 Ringen Unterkreismeister wurde. Die Altersgruppe mit den Schützen Schaumann, Treude, Kuhli und Fischer erreichte 467 Ringe, während die Jugendgruppe mit W. Fischer, H. Hof, H. Hendricks und G. Henk 445 Ringe schießen konnte. Die 1. Mannschaft nahm auf Grund ihres Ergebnisses an der Kriegs- und Gaumeisterschaft des Deutschen Schützenverbandes in Hagen teil. Leider erreichten die Laaspher Schützen ihr altes Ergebnis nicht, da der Schütze Rothenpieler inzwischen zur Wehrmacht eingezogen und man mit Ersatz antreten musste. Durch die Kriegseinwirkungen wurde das Schießen zwangsläufig mehr und mehr eingestellt.

 

Das Vereinsleben ruhte bis auf gelegentliches Wohltätigkeitsschießen vollständig.

 

Im Jahre 1945 verfügte die Militärregierung lt. Kontrollratsgesetz die Auflösung des Schützenvereins. Der neu erbaute Schießstand wurde zweckentfremdet, das Gelände eingeebnet, die Waffen gingen verloren oder wurden beschlagnahmt.

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